Aktiendepot

Wie stelle ich mein Aktiendepot zusammen?

Wer sein eigenes Aktiendepot zusammenstellen möchte, verfolgt dabei nicht zwangsläufig eine bestimmte Strategie oder geht hier sonderlich methodisch vor. Viele, wenn nicht gar die Mehrheit der Anleger entscheidet in diesem Punkt relativ emotional. Emotionalität ist jedoch keine solide Basis in der Geldanlage, vor allem wenn es darum geht, Risiken zu minimieren und Chancen zu maximieren. Wer sein Aktiendepot zusammenstellen will, muss daher typische Anfängerfehler vermeiden und sich klare Ziele setzen, die es zu erreichen gilt.

Wir thematisieren in den folgenden Absätzen die typischen Fehler, in die Einsteiger in puncto Geldanlage oftmals stolpern.

Fehler Nr. 1: Zu ängstlich an die Sache gehen

Wie lässt es sich erklären, dass Schätzungen zufolge maximal jeder zehnte Bundesbürger in Aktien oder Aktienfonds investiert ist? Lediglich ein verschwindend geringer Teil unserer Bevölkerung wagt die Anlage in vermeintlich „spekulative“ Aktien, Rentenpapiere, Fonds oder ETFs. Anscheinend gibt es eine Art Konsens, wonach Anlagen wie das Sparbuch, Tages- oder Festgelder, ebenso wie Lebensversicherungen und dergleichen als „sicher“ und „solide“ gelten, wohingegen alles andere als „spekulativ“ bewertet wird.

Hier sei folgende Frage gestattet: Wie erwirtschaften Banken oder Versicherungen überhaupt die Zinssätze, die sie für Tages- oder Festgeld, Sparbücher und Co. zahlen? Richtig, Sie analysieren den Markt, investieren ihr Geld in verschiedensten Anlagehorizonten und erwirtschaften im Idealfall eine höhere Rendite als nötig, um die Kunden auszahlen zu können.

Tipp: Durch kostengünstige Online-Depots, Wertpapiersparpläne und dergleichen ist es dem Privatanleger problemlos möglich, ein Aktiendepot zusammenzustellen und in die Branchen und Unternehmen zu investieren, denen man selbst eine florierende Zukunft prophezeit. Je breiter aufgestellt, desto geringer ist das Ausfallrisiko aufgrund einer einzigen Position.

Fehler Nr. 2: Nicht über Ländergrenzen hinweg denken

Wer ohne großen Aufwand ein Aktiendepot zusammenstellen möchte, setzt nicht selten auf „Klassiker“ wie die Anlage in den DivDax oder großer Publikumsfonds der Fondsgesellschaft seiner Hausbank. Dadurch hat man seine Anlage zwar einigermaßen „diversifiziert“, allerdings bleibt dennoch ein nicht unerhebliches Klumpenrisiko, denn viele dieser Anlagen fokussieren sich allein auf Deutschland oder ausgesuchte Länder. Zugleich denken viele, der DAX sei so etwas wie ein Qualitätsindex. Gewiss, viele Weltmarktführer mit hoher Profitabilität sind darin gelistet, allerdings wird der DAX allein aufgrund der Marktkapitalisierung (Freefloat) sowie der Handelsumsätze zusammengestellt. Es findet sich kein Kriterium, welches beispielsweise das KGV, KBV oder andere Parameter berücksichtigt.

Folgerichtig setzen viele Anleger übermäßig viel Geld auf Dinge, die sie meinen am ehesten zu durchschauen: die heimische Wirtschaft, weltbekannte Namen, Hersteller von Produkten aus dem Alltag. Nur leider ist damit die Abhängigkeit deutlich größer.

Tipp: Setzen Sie auch auf namhafte Unternehmen aus der Eurozone, die sich im EuroStoxx 50 oder ähnlichen Indizes finden. So können Sie das Klumpenrisiko minimieren, Chancen in verschiedenen Branchen und Sektoren wahrnehmen und außerdem aus einem größeren Fundus an Unternehmen auswählen.

Weitere Tipps, um das eigene Aktiendepot zusammenstellen zu können

  • Machen Sie sich nicht zu sehr abhängig von den Wertentwicklungen der Vergangenheit. Diese sind kein Indiz für zukünftige Entwicklungen. Beachten Sie, dass dabei das langfristige Mittel berechnet wird. Es bringt also nichts, mit einem Anlagehorizont von lediglich fünf oder zehn Jahren anzusetzen. Je länger Sie investiert bleiben, desto geringer sind die Auswirkungen kurzfristiger Talfahrten oder allgemein von Schwankungen.
  • Investieren Sie nur mit eigenem Geld, um Ihr Aktiendepot zusammenzustellen. Die Anlage in Wertpapiere auf Kredit birgt zusätzliche Risiken, wie etwa höhere Zinsen, fehlende Beleihungswerte aufgrund von starken Schwankungen, usw.
  • Nehmen Sie kurzfristig sowie langfristig interessante Wertpapiere in Ihr Aktiendepot auf, um dieses so zusammenzustellen, dass politische Veränderungen, konjunkturelle Veränderungen und dergleichen nicht voll auf Ihr Depot umschlagen.
  • Nutzen Sie das Internet, um Ihr Aktiendepot zusammenzustellen. Hier können Sie bei Fonds wie ETFs beispielsweise gezielt suchen, indem Parameter wie Währung, Anlagedomizil, TER und dergleichen eingegrenzt werden. So finden Sie genau die Fonds, die Ihre Strategie in die Tat umsetzen.

Wir können und möchten an dieser Stelle keine konkreten Tipps oder Vorgaben machen, denn Ihre Anlagestrategie muss letztlich zu Ihrem Leben passen. Um ein Aktiendepot zusammenstellen zu können, müssen sie im Klaren darüber sein, welche Risiken Sie eingehen können und welche Chancen sich daraus ergeben. Fakt ist, dass ständiges Kaufen und Verkaufen, langfristig gesehen keinen Mehrwert bietet. Die klassische Buy-and-Hold-Strategie reduziert mögliche Kaufkosten, ermöglicht eine Anlage unabhängig von kurzzeitigen Schwankungen und beruhigt bei längerem Anlagehorizont die Nerven.

Bild © rawpixel / 123rf.com

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