Corona Krise: Eine klassische Bärenmarkt-Rally
- Der Aktienmarkt hat sich seit seinem Tief deutlich erholt.
- Insbesondere im Zuge fallender Infektionszahlen konnten Börsen in aller Welt kräftig zulegen.
- Die Gefahr scheint jedoch längst nicht gebannt.
- Bei virologischen Rückschlägen droht ein neuer Test der Jahrestiefs.
Seit seinem Tief bei etwa 8200 Punkten hat sich der deutsche Aktienmarkt merklich erholt, etwa um 25 %. Hierzu trugen insbesondere die fallenden Fallzahlen bei. Aufgrund nun bestehender Lockerungen ist von einem Rückschlag auszugehen. Dieser würde den Aktienmarkt dramatisch belasten.
Es war nur eine starke Bärenmarkt-Rally
Nachdem der deutsche Aktienindex im Januar noch sein Allzeithoch bei über 13.800 Punkten erreicht hatte, fiel er im Zuge der Corona Krise um fast 40 % auf etwas über 8000 Punkte. Insbesondere die Stilllegung der gesamten Wirtschaft, nicht nur in Deutschland, sondern praktisch in aller Welt, führte dazu, dass wir einen ökonomischen Einbruch nie dagewesener Tragweite haben. Praktisch alle konjunkturellen Parameter fielen zu stark, wie seit der großen Depression in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr. Beispiellose Rettungsprogramme praktisch aller Regierungen führten dazu, dass ein Boden im deutschen Aktienindex schließlich gefunden werden konnte. So schlimm der wirtschaftliche Stillstand auch war, er führte dazu, dass Corona Fallzahlen deutlich verringert werden konnten. Aus einer Exponentialität wurde Linearität, die Fallzahlen nahmen drastisch ab. Dies schürte Hoffnung, dass ein Tief erreicht sein könnte und es in den nächsten Monaten bei einer Öffnung der Wirtschaft wieder zu einer starken Erholung kommen könnte. Im Zuge dessen stieg der deutsche Aktienmarkt auf nun etwa 10.800 Punkte. Dies ist ein Zuwachs von wiederum 25 %.
Wir gehen davon aus, dass es sich bei dieser Erholung nicht um eine finale Erholung handelt. Vielmehr haben wir es mit einer Bärenmarkt-Rally zu tun. Dies ist ein klassisches Phänomen und beschreibt steigende Kurse in einem mittelfristig eigentlich fallenden Markt. Bei einem starken Einbruch von Aktienkursen ist es historisch gesehen normal, dass bei einzelnen positiven Nachrichten ein überverkaufter Markt schnell wiedergekauft wird und somit signifikante Zwischenerholungen eintreten. Oftmals sind diese Zwischenerholungen jedoch ein Teil in einem dann wieder später fallenden Gesamtmarkt. Dieses Risiko sehen wir auch hier: Aufgrund der Öffnung der Wirtschaft ist davon auszugehen, dass Fallzahlen wieder steigen. Sollte dies nachhaltig sein, wird die Infektionsrate also nun wieder drastisch höher und es droht eine zweite Stilllegung der Wirtschaft. In diesem Falle wäre der Markt auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Die mühsam erkämpften Zwischengewinne könnten so innerhalb kürzester Zeit wieder der Vergangenheit angehören.
Wie sollten Anleger reagieren?
Anleger sind gut beraten, nicht in diesen stark steigenden Markt blind hinein zu kaufen. Wie bereits ausgeführt, ist davon auszugehen, dass bei weiteren schlechten Nachrichten ein weiterer Einbruch der Märkte droht. Wir gehen davon aus, dass dies auch der Fall sein wird. Anleger sind daher gut beraten, eine abwartende Haltung einzunehmen und auf wiederfallende Kurse zu warten. Hier könnten innerhalb der nächsten Wochen und Monate deutliche Kaufchancen generiert werden, die im Zuge einer langfristigen Kapitalanlage dienlich und zielführend sind. Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Tiefs von März nicht mehr getestet werden und der Markt weiterhin steil nach oben geht. Wir halten dieses Szenario jedoch für eher unwahrscheinlich.
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