Daytrading

Was ist Daytrading?

Kennen Sie das? Sie verfolgen die aktuellen Börsennachrichten und sind der Meinung, dass die Reaktionen bei einem bestimmten Wertpapier übertrieben sind. Etwa, nachdem eine geringfügige Gewinnwarnung veröffentlicht wurde. Oder in dem Fall, wo die Quartalszahlen zu stark von den Analystenschätzungen abweichen, aber dennoch recht passabel sind. Sie sind also der Meinung, am Markt tut sich gerade eine Chance auf. Das Problem dabei: Ihnen fehlt das nötige Kleingeld, um durch die vermeintlich nahende Kurskorrektur ausreichend viel Geld zu verdienen.

Die Lösung: Daytrading in der Form, dass Derivate nur für Minuten oder Stunden gehalten werden, um durch die Hebelwirkung einen stattlichen Gewinn bei nur geringem Kapitaleinsatz einzufahren.

Wie ist Daytrading konkret einzuordnen?

Wie eingangs bereits beschrieben, bezeichnet Daytrading eine Strategie auf Basis von Finanzprodukten, die es ermöglichen, bereits an kleineren Kursschwankungen in größerem Maße zu partizipieren. Man spekuliert also im besten Sinne des Wortes, hat kein mittels- oder langfristiges Interesse an dem Papier und ist sich der Risiken bewusst. Um mit Daytrading erfolgreich sein zu können, müssen Sie über ein hohes Maß an Information verfügen, praktischerweise schneller als der „Markt“ reagieren können und zugleich in der Lage sein, jederzeit handlungsbereit zu bleiben. Kurzum: Daytrading ist nichts für „zwischendurch“, sondern ein Fulltime-Job, der das nötige Know-how, die Risikobereitschaft und das nötige Kleingeld voraussetzt.

Daytrading ist seit den 1980er-Jahren in den USA möglich

Der Umstand, der überhaupt erst zu der Möglichkeit des Daytradings führte, ist die Einführung des computergestützten Börsenhandels in den USA. Die 1971 gestartete NASDAQ war die erste weltweit allein elektronische Wertpapierbörse. Im Jahre 1985 wurde ein Kleinordersystem eingeführt, was dazu führte, dass auch Anleger, die nicht die Finanzkraft institutioneller Investoren aufweisen, mit entsprechenden Produkten auf Wertentwicklungen spekulieren konnten. Seit 1996 ist Daytrading in den USA explizit für private Anleger erlaubt. Ein nicht unerheblicher Anteil des täglichen Aktienhandels an der NASDAQ ist auf private Daytrader zurückzuführen.

In Deutschland verlief die Entwicklung ein wenig passiver, was vor allem auch mit dem geringen Interesse der gemeinen Bevölkerung für Aktien und Co. zu erklären ist. Finanztermingeschäfte, was Daytrading letztlich für den Großteil interessant macht, sind in § 99 WpHG geregelt. Bis zum 23. Oktober 2007 hatte die BaFin den sogenannten Wertpapierdienstleistungsunternehmen noch vielfältige Verhaltensregeln auferlegt, wo es darum ging, über die Risiken des Daytrading aufzuklären und unter anderem darum, dass nur solche Privatkunden Daytrading betreiben konnten, die über die notwendigen Kenntnisse für solche Geschäfte verfügen.

Vor- und Nachteile des Daytradings

Der größte Vorteil des Daytradings besteht sicherlich darin, dass Wertpapiere taggleich gekauft und verkauft werden können. Das ist vor allem dann bedeutsam, wenn die Volatilität der Märkte ansteigt, was beispielsweise seit 2017 wieder der Fall ist. Die Volatilität beschreibt die Schwankungsbreite eines Wertpapiers oder eines Indizes – je höher die Volatilität, desto größer sind auch die Schwankungen an einem einzigen Tag oder in dem betreffenden Zeitraum. So ist es nicht gerade unüblich, dass selbst Blue Chips aus dem DAX an einem einzigen Handelstag mitunter um 3 oder 4 Prozent schwanken können. Das hängt nicht zuletzt mit dem computergestützten Handel zusammen, der zu kleineren Kettenreaktionen führen kann. Wer risikofreudig ist und einen Totalverlust in Kauf nehmen kann, hat mit Daytrading nun die Möglichkeit, beispielsweise einen Turbo Optionsschein als Put oder Call auf ein bestimmtes Wertpapier zu kaufen. Je nach Ausgestaltung gibt es eine Hebelwirkung, die teilweise bei 50x oder 60x liegt. Ein Kursgewinn von 1,5 Prozent bei einem Call-Optionsschein mit 50er-Hebel führt dann auf Seiten des Daytraders zu einem realisierbaren Gewinn von 75 Prozent – andererseits führt die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung zu einem ebenso schnellen Totalverlust.

Veränderungen binnen Sekunden können den Ausschlag geben, sodass es beispielsweise notwendig ist, eine jederzeitige Verbindung mit dem Tradingdepot sicherzustellen. Daytrading erfordert ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit, bietet aber im Erfolgsfall zugleich die Chance auf exorbitante Gewinne binnen kürzester Zeit. Je nach Ausgestaltung eines Optionsscheines lassen sich Gewinne oder Verluste begrenzen.

Fazit zum Daytrading

Daytrading hat nichts mit einer soliden Geldanlage zu tun, ist aber ebenso wenig reines Glücksspiel. Beim Daytrading kann derjenige enorme Vorteile daraus ziehen, der das Know-how, die technischen sowie finanziellen Ressourcen und die Auffassungsgabe besitzt, die Nachrichtenlage für seine Zwecke zu analysieren. Nicht ohne Grund sind Derivate nicht in der höchsten Anlageklasse eingeteilt, sondern erfordern eine explizite Vereinbarung mit der Depotbank. Daytrading prinzipiell kann aber auch mit Aktien durchgeführt werden, erfordert aber wesentlich mehr Kapital und technische Voraussetzungen.

Bild © rawpixel / 123rf.com

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