Auswirkungen des Brexit

Auswirkungen des Brexit

Artikel im Überblick
  • Der Brexit schwebt seit Jahren wie ein Damoklesschwert über der Europäischen Union
  • Marktteilnehmer befürchten substantielle Turbulenzen bei einem harten Brexit ohne Vertrag
  • Letztlich wird auch ein unkontrolliertes Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union ohne Kollaps des Finanzsystems einhergehen

Der Brexit hat sich als eines der Damoklesschwerter über der europäischen Wirtschaft manifestiert. Ein harter Brexit wird als große Gefahr angesehen. Letztlich wird der Einfluss auf die Wirtschaft jedoch marginal sein.

Brexit als ewige Hängepartie

Nachdem das britische Volk im Jahre 2016 per Volksentscheid darüber befunden hat, aus der Europäischen Union auszutreten, gab es jahrelange und mühsame Verhandlungen über den Fortbestand der Beziehungen zwischen dem vereinigten Königreich und der Europäischen Union. Immer wieder wurden Vorschläge unterbreitet, wie ein etwaiges Handelsabkommen aussehen könnte. Immer wieder wurden diese Vorschläge abgelehnt. Mit der Wahl von Boris Johnson in dieser Woche wird nun eine neue Runde der Verhandlungen eingeleitet. Ob diesmal ein Kompromiss erzielt werden kann und die Handelsbeziehungen im Detail geklärt werden können, bleibt besonders ungewiss.

Makroökonomische Auswirkungen des Brexit

Die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich sind seit jeher besonders eng verbunden und volkswirtschaftlich wichtig. Sollte es in der Zukunft zu Handelsbeschränkungen oder sogar Zöllen zwischen den beiden Volkswirtschaften kommen, hätte dies natürlich negative Auswirkungen auf beiden Seiten. So wie es in der gesamten globalisierten Welt üblich ist, sind Lieferketten auch zwischen dem vereinigten Königreich und der Europäischen Union so verflochten, dass die Erhebung von Zöllen Auswirkungen auf die Gewinnerwartungen von Unternehmen haben wird und somit die Gewinne und letztlich auch die Wirtschaftsleistung schmälern werden. Selbstverständlich ist es daher volkswirtschaftlich sinnvoll, wenn die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Volkswirtschaften geklärt werden können und es nicht zu einem harten Brexit kommt.

Ein harter Brexit wird keinen Crash auslösen

In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Situationen, in denen der Markt ein bestimmtes Szenario als besonders verwerflich eingestuft hat. So war es zum Beispiel bei der Wahl von Donald Trump zum US Präsidenten im Jahre 2016. Oftmals haben sich diese Horrorszenarien jedoch nicht als wirklich dramatisch erwiesen. Spätestens nach einigen Tagen oder Wochen kam Rationalität in den Markt. Der Markt hat anerkannt, dass einzelne Ereignisse die Welt eigentlich nicht aus den Fugen bringen können. So wird es auch bei einem harten Brexit sein. Natürlich führt Unsicherheit zu Schmälerungen bei den Unternehmen. Natürlich ist ein harter Brexit auch für die Harmonie zwischen den beiden Volkswirtschaften nicht sinnvoll. Wir gehen jedoch davon aus, dass es auch bei einem harten Brexit zu Gesprächen über den Fortbestand der Beziehungen kommen wird, und letztlich immer noch ein Ergebnis erzielt werden kann. Aktien werden daher bei einem harten Brexit nicht besonders fallen.

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