Was bedeutet der Ölpreisschock?
- Huthi-Rebellen haben eines der größten Ölfelder der Welt in Saudi-Arabien angegriffen
- Ein Großteil der Ölproduktion aus dem Land ist momentan nicht gewährleistet
- Der Ölpreis ist massiv nach oben geschossen
- Analysten erwarten eine Intensivierung des Konflikts
Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben eines der größten Ölfelder der Welt in Saudi-Arabien angegriffen. Das von Saudi Aramco geführte Ölfeld steht für ein Viertel der Weltproduktion. Der Ölpreis ist daraufhin massiv nach oben geschossen. Sollte sich der Konflikt zuspitzen, kann eine Weltrezession die Folge sein.
Der Angriff auf Saudi-Arabien
Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben eines der größten Ölfelder der Welt in Saudi-Arabien angegriffen. Mittels eines Luftschlags hat dies dazu geführt, dass das größte Ölfeld der Welt unter der Leitung von Saudi Aramco momentan nicht betrieben werden kann. Es wird befürchtet, dass der Anschlag auf Initiative des Iran durchgeführt worden ist. Hierbei war das Vorgehen der Rebellen sehr effektiv: Saudi Aramco betreibt in Saudi-Arabien eines der größten Ölfelder der Welt. Anders als in den USA oder Russland ist das Öl nicht auf verschiedene Orte verteilt, sondern befindet sich mehr oder weniger an einer Stelle. Hinzu kommt, dass die Lieferwege, auf denen das Öl transportiert wird, sehr lang sind. Hierdurch macht sich Saudi-Arabien für Anschläge sehr verwundbar. Dies haben die Huthi-Rebellen ausgenutzt und Saudi-Arabien in einen schweren Schock versetzt. Es hat sich gezeigt, wie verwundbar die Ölproduktion im Nahen Osten wirklich ist. Ein Anschlag genügt, um die Unsicherheit in die Höhe zu treiben und Angst vor einer Verknappung der Ölreserven zu schüren. Auch wenn der Iran die Verantwortlichkeit für den Anschlag bestreitet, machen die USA das Regime aus Teheran hierfür verantwortlich. Momentan ist unklar, ob und wann die technischen Voraussetzungen wieder gegeben sind, damit die Ölproduktion wieder vernünftig anlaufen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Ölproduktion massiv eingeschränkt. Weniger als die Hälfte der täglichen Fördermengen können momentan generiert werden.
Was bedeutet die Krise für die Weltwirtschaft?
Durch den Anschlag sind die Ölpreise über Nacht massiv angestiegen. Nachdem sich der Ölpreis über einen langen Zeitraum bei 50 – 55 USD eingependelt hat, gehen Analysten nun davon aus, dass Ölpreise von bis zu 100 USD erreicht werden könnten. Erstens besteht die Möglichkeit, dass die Fördermenge stark eingeschränkt wird, was den Preis schon alleine treiben würde. Zweitens ist jedoch auch davon auszugehen, dass der Markt das Risiko weiterer Anschläge preist. Hierdurch könnte der Ölpreis eine gewisse Risikoprämie erhalten, was zu einem tendenziell höheren Kurs führen wird. Durch den Anschlag ist klar geworden, dass die Ölproduktion sehr fragil ist. Anders als in den USA und Russland befindet sich in Saudi-Arabien das Öl praktisch an einem Ort. Wird dieser Ort zerstört, ist eine Produktion nicht mehr möglich. Auch wenn der Iran seine Verantwortung nicht preisgegeben hat, ist nun zu erwarten, dass sich der Konflikt zwischen Saudi-Arabien, dem Iran und den USA weiter verschärft. Trotz der klimapolitischen Wende, insbesondere in der Europäischen Union, ist die Welt massiv von Öl abhängig. Täglich werden 100 Mio. Barrel Öl konsumiert. Auf absehbare Zeit ist nicht davon auszugehen, dass sich hieran etwas ändert. Für die Märkte bedeutet der höhere Ölpreis, dass die Kosten für die Wirtschaft steigen. Hiermit ist eine weitere Rezessionsgefahr geschaffen. War das Öl lange günstig und ein Treiber des Wirtschaftswachstums, ist bei Ölpreisen von 100 USD davon auszugehen, dass Gewinne der Unternehmen geschmälert werden und somit die Wahrscheinlichkeit einer Rezession steigt. Momentan ist es schwer abzusehen, wie der Konflikt sich weiter verhält.
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