Wirecard – Jahrhundertchance oder Desaster?
Wirecard ist einer der führenden Anbieter innovativer Bezahlsysteme in Deutschland, USA und dem asiatischen Raum. Das Potential des Unternehmens ist immens, da der Markt noch nicht gesättigt ist. Immer neue Skandale haben jedoch dazu geführt, dass der Aktienkurs weit unter seinen Hochs notiert. Die Aktie ist für spekulative Anleger geeignet und bietet hohe Chancen bei einer sehr hohen Volatilität.
- Wirecard ist einer der führenden Anbieter im Bereich innovativer Zahlsysteme
- Das Marktpotential, insbesondere in Deutschland, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft
- Bei entsprechenden Umsatzzuwächsen hat die Aktie ein übergeordnetes Potential
- Immer wiederkehrende Gerüchte und eine noch nicht hinreichend implementierte Compliance lassen das Investment jedoch als sehr volatil erscheinen
Unternehmensüberblick
Die Wirecard AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland, welches sich dadurch auszeichnet, innovative Bankdienstleistungen wie zum Beispiel bargeldloses Bezahlen anzubieten. Hierbei bedient sich Wirecard verschiedener Kooperationspartner, wie zum Beispiel Apple Pay, für welches sie innovative Infrastruktur anbietet, um bargeldloses Bezahlen zu ermöglichen. Das Unternehmen bietet seine Dienstleistungen nicht nur im deutschsprachigen Raum an, sondern vor allem in den USA, besonders jedoch auch im asiatischen Raum. Insbesondere hier erfreut sich bargeldloses Bezahlen immer größer werdender Beliebtheit. Anders als in Deutschland ist das Bezahlen mit Bargeld in asiatischen Regionen nicht besonders populär. Effektivität und Effizienz stehen vielmehr im Vordergrund, so dass das Bezahlen mit einem Handy oder auch mit der Apple Watch sehr beliebt sind. Wirecard spielt hier eine besondere Rolle, indem das Unternehmen in diesem Markt besonders aktiv ist.
Marktüberblick und Potential von bargeldlosem Bezahlen
Das ökonomische Potential von innovativen Bezahldienstleistungen ist enorm. Zunächst sei angemerkt, dass bargeldloses Bezahlen erst in den Startlöchern steht. Vor allem in Deutschland ist das Bezahlen mit Papier- oder Münzgeld immer noch besonders populär. Umfragen ergeben, dass Deutsche sich sehr ungern von Bargeld trennen und am liebsten mit Papier- oder Münzgeld in Supermärkten & Co. bezahlen. In anderen Regionen der Welt, vor allem in Asien, stellt sich die Situation anders dar. Hier ist die Nachfrage nach innovativen Bezahldienstleistungen zumindest deutlich höher, junge Menschen verzichten fast völlig auf Bargeld. Betrachtet man den gesamtökonomischen Status Quo zeigt sich, dass weltweit bargeldlose Geschäfte nur im unteren einstelligen Prozentbereich getätigt werden. Das Potential innovativer Bezahlsysteme ist daher beiweitem noch nicht ausgereizt. Wirecard ist einer der führenden Anbieter im Bereich bargeldlose Bezahlsysteme und hat aufgrund vieler Vertragspartner in der gesamten Welt einen großen Anteil am Gesamtumsatz, der mit z.B. mobilen Payment-Systemen einhergeht. Geht man davon aus, dass bargeldloses Bezahlen in der Zukunft immer beliebter wird, ist es evident, das Umsatzpotential von Wirecard als beträchtlich anzusehen. Die Wachstumsraten der Gesellschaft liegen daher bereits seit Jahren im Bereich zwischen 25 – 40 %. Dies sind Werte, von denen alteingesessene Institute, wie zum Beispiel die Deutsche Bank, nur träumen können. Als ein zunächst vermeintlicher Nischenanbieter hat sich Wirecard zu einem führenden innovativen Finanzinstitut entwickelt, dessen Marktkapitalisierung bereits über der der Commerzbank und der Deutschen Bank liegen. Sollten derartige Wachstumsraten auch in der Zukunft Realität sein, wovon nach einer linearen ökonomischen Betrachtung grundsätzlich ausgegangen werden kann, ist das Kurspotential der Aktie substantiell hoch.
Risiken und hohe Volatilität der Aktie
Die Wirecard AG ist seit Jahren Spielball verschiedener negativer Spekulationen. So gibt es immer wieder Gerüchte, dass das massive Umsatzwachstum der Gesellschaft auf Bilanz-Tricksereien oder sogar strafrechtlich relevanten Handlungen beruht. So berichtete die Financial Times Anfang des Jahres 2019 mehrfach über angebliche Bilanzskandale, die in der Niederlassung Singapur getätigt worden seien. Wirecard habe Geschäfte bilanziert, obwohl diese gar nicht stattgefunden hätten. Zudem erhalte Wirecard Umsätze von Unternehmen, die es gar nicht gäbe. Diese Gerüchte haben dazu geführt, dass die Aktie zum Teil über 50 % Kursverluste seit ihrem Allzeithoch aufweisen musste. Bis heute konnte sich die Aktie nicht wirklich von diesem Kursverlust erholen. Es bleibt letztlich abzuwarten, ob die Gesellschaft in der Lage ist, im Rahmen von Compliance-Vorschriften und einer gestärkten internen Revision dafür Sorge zu tragen, dass in der Zukunft Gerüchte dieser Art nicht mehr entstehen, ihnen zumindest jedoch schneller als in der Vergangenheit der Boden entzogen werden kann. Sollte dies gelingen, ist das Geschäftsmodell der Gesellschaft herausragend und trifft genau den Geist der Zeit. Geht man von allgemeinen ökonomischen Parametern sowie einer fundamentalen Bilanzanalyse aus, ist das Kurspotential gravierend. Sollte sich jedoch herausstellen, dass auch nur der Eindruck von Unregelmäßigkeiten in der Gesellschaft gang und gäbe ist, ist das Kurspotential schnell ausgereizt.
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