Auswirkungen harter Brexit

Harter Brexit – na und?

Artikel im Überblick
  • Ein harter Brexit wird seit langem als Horroszenario für die Märkte bezeichnet
  • Die Märkte sind jedoch zwischenzeitlich vorbereitet, ein Risiko ist bereits eingepreist
  • Es ist nicht von schwerwiegenden Verwerfungen auszugehen
  • Die Märkte werden sich innerhalb weniger Tage beruhigen

Seit dem Britischen Referendum im Jahre 2016 besteht eine große Angst bezüglich eines ungeregelten Brexits ohne Austrittsvertrag mit der EU. Man geht davon aus, dass plötzliche Zollbarrieren zu einer tiefen Rezession führen können und Aktienmärkte abrutschen. So wie immer werden Schreckensszenarien, wenn sie dann eingetreten sind, nicht so gravierend wie befürchtet sein.

Die Gefahr eines harten Brexits

Seit dem britischen Referendum im Jahre 2016, in dem das britische Volk entschieden hat, aus der Europäischen Union auszutreten, bestehen Verhandlungen über ein mögliches Austrittsabkommen. Nachdem ein solches jahrelang verhandelt worden war, wurde es Anfang des Jahres vom britischen Parlament abgelehnt. Die Abgeordneten konnten sich nicht darüber einigen, ob und unter welchen Umständen eine Ratifizierung eines Austrittsabkommens im Falle eines Brexits geschehen soll. Letztlich musste die britische Premierministerin Theresa May zurücktreten, da sie keinen Konsens im Parlament finden konnte.

Dies führte letztlich zu einer Wahl Boris Johnsons als Premierminister des Vereinigten Königreichs. Dieser vertritt eine sehr harte Linie gegenüber der EU. Er ist der Ansicht, dass Großbritannien am 31. Oktober aus der EU austreten wird, mit oder ohne Austrittsabkommen. Er ist hierbei nicht bereit, das bereits ausgehandelte Abkommen zu unterzeichnen. Insbesondere lehnt er einen sogenannten Backstop ab, in dem das Verhältnis an der Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland verhandelt worden war. Die Europäische Union ist jedoch zu Nachverhandlungen nicht bereit und bereitet sich mittlerweile auf einen harten Brexit vor. Zwar schrieb Boris Johnson in den letzten Tagen noch einen Brief an die Europäische Union, in welchem er Nachverhandlungen anbot. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dieses Gesuch bei einem Staatstreffen zwischen ihm und Bundeskanzlerin Merkel sowie Präsident Macron abgelehnt wird. Die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits ist hiermit signifikant gestiegen. Die Märkte gehen fest hiervon aus.

Tatsächliche Auswirkungen eines harten Brexit

Ökonomisch ist ein Ausscheiden Englands aus der Europäischen Union durchaus nachteilig. Da ein freier Binnenmarkt nicht mehr gewährleistet wäre, könnten Waren, Güter und Dienstleistungen nicht mehr frei zwischen England und der Europäischen Union geliefert bzw. angeboten werden. Dies würde zu einer hohen Unsicherheit führen, die letztlich die Wirtschaftsleistung Englands, aber auch die der Europäischen Union, mindern würde. Wir sehen eine relativ hohe Gefahr einer Rezession für England. Was diese ökonomische Konsequenz jedoch für eine Auswirkung an den Kapitalmärkten hat, ist hiermit nicht beantwortet. Zwar wurde mehrfach darüber spekuliert, dass ein harter Brexit zu schweren Verwerfungen auf den Finanzmärkten führen könnte. Das Risiko ist jedoch nun bereits derart oft kommuniziert und deshalb auch eingepreist, dass der negative Überraschungseffekt bei einem harten Brexit gering erscheint. Zum einen haben die Banken vorgesorgt und auch Unternehmen haben Vorkehrungen getroffen, um unmittelbare Schäden abzuwenden. Zum anderen hat es sich mehrfach in der Vergangenheit dargestellt, dass kurzfristige politische Schocks zwar durchaus konjunkturelle Auswirkungen haben können, jedoch nicht zwangsläufig zu einem Börsencrash führen. Dies zeigte schon das britische Referendum im Jahre 2016: zwar fielen die Kurse hiernach signifikant, sie erholten sich jedoch in kurzer Zeit wieder.

Wie sollten sich Anleger verhalten?

Anleger sollten in diesen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Wir gehen nicht davon aus, dass es zu schweren Verwerfungen an den Märkten kommen wird. Diese werden sich nach einigen verlustreichen Tagen erholen. Ein Verkauf von Aktien innerhalb des Portfolios erachten wir als nicht sachgerecht.

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