Koalitionskrise und die Börse

Koalitionskrise und die Börse

Artikel im Überblick
  • Nach der Wahl der neuen SPD-Vorsitzenden droht ein Ende der großen Koalition
  • Politisch ist nicht absehbar, wie die Auseinandersetzung ausgeht
  • Auswirkungen auf die Kapitalmärkte sind allenfalls kurzfristig zu erwarten
  • Makroökonomische Auswirkungen könnten jedoch enorm sein

Nach der Wahl der neuen SPD-Spitze droht erneut ein Bruch der großen Koalition. Die SPD möchte den längst verhandelten Koalitionsvertrag neu verhandeln, die CDU lehnt dies ab. Die Börse sollte das wenig interessieren, die Wirtschaft jedoch umso mehr.

Erneuter Krach in der großen Koalition

Nach der Wahl der neuen SPD-Spitze baut sich neuer Unmut gegen die große Koalition auf. Die SPD wird aller Voraussicht nach beabsichtigen, das längst verhandelte Koalitionspaket neu zu schnüren. Die CDU lehnt dies ab. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat verlautbart, dass die CDU nicht willens sein wird, längst verhandelte Dinge wieder neu zu verhandeln. Erste Stimmen deuten darauf hin, dass die SPD nun der großen Koalition das Vertrauen entziehen könnte. Da die CDU alleine nicht mehrheitsfähig ist, droht daher eine Regierungskrise, vor allem vor dem Hintergrund, dass eine Koalition aus CDU, FDP und Grünen nicht wahrscheinlich erscheint. Ob es tatsächlich zu einem Bruch mit korrespondierenden Neuwahlen kommen wird, erscheint aus heutiger Sicht noch nicht absehbar, ausgeschlossen ist dies jedoch nicht. Letztlich kommt es hier auf das Verhandlungsgeschick von Bundeskanzlerin Merkel an.

Auswirkungen auf die Börse

Die Auswirkungen auf die Börse sollten minimal sein. Politisches Gezerre und politische Unwägbarkeiten – zumindest auf nationaler Ebene – haben in der Regel nie dramatische Auswirkungen auf den Finanzmarkt gezeigt. Zwar ist es theoretisch möglich, dass im Zuge der Verlautbarung von Neuwahlen der Markt kurzzeitig fällt, möglicherweise sogar über mehrere Tage. Politische Börsen haben jedoch nicht nur kurze Beine. Wir sehen mittelfristig keine dramatische Regierungskrise, vor allem da selbst eine Minderheitsregierung durch die CDU alleine nicht völlig ausgeschlossen erscheint. Italienische oder gar griechische Verhältnisse wird es daher in Deutschland nicht geben.

Makroökonomische Auswirkungen einer Regierungskrise in Deutschland

Anders sieht es bei den volkswirtschaftlichen Auswirkungen eines möglichen Koalitionsbruchs aus. Sollte eine Regierungskrise dazu führen, dass die Politik nach links rutscht, also bei einer Neuwahl zum Beispiel eine Koalition aus SPD, Grünen und der Linkspartei auf der Agenda steht, hat dies klar negative ökonomische Auswirkungen. Die Wirtschaft könnte gelähmt werden, dringend benötigte Infrastrukturprojekte könnten zur Seite geschafft werden und wahllose Versprechen wie Mindestlöhne oder Wahlgeschenke würden dazu führen, dass die Wirtschaft, welche sich grade im Abwärtsstrudel befindet, sogar noch weiter verschlechtert wird. Es wäre daher dringend zu empfehlen, dass sich die streitenden Parteien um einen Kompromiss bemühen, um das Wirtschaftswachstum nicht völlig brach liegen zu lassen.

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