Sind negative Zinsen für Baukredite möglich

Sind negative Zinsen für Baukredite möglich?

Sowohl Markt- als auch Kreditzinsen befinden sich seit den neuerlichen Verwerfungen im Handelskonflikt im freien Fall. Ein Ende und ein Zinstief sind weiterhin nicht absehbar. Negative Anleihezinsen sind bereits gang und gäbe. Auch bei Kreditzinsen spricht nichts Grundsätzliches dagegen.

Artikel im Überblick
  • Kreditzinsen befinden sich seit Monaten abermals im freien Fall
  • Negative Kreditzinsen wurden lange völlig ausgeschlossen
  • Technisch ist es durchaus denkbar, dass Banken negative Zinsen auch bei Krediten weitergeben
  • Das Zinstief scheint noch nicht erreicht

Zinsen fallen kontinuierlich

Bereits seit vielen Jahren und sogar Jahrzehnten befinden sich Zinsen im Rückwärtsgang. Dies wurde bereits vor 20 Jahren ausgelöst durch globalisierende Kräfte, die letztlich den Preisdruck gemindert haben und zu einer niedrigeren Inflation führten. Vor allem war es jedoch das Handeln der internationalen Notenbanken, die seit der Finanzkrise dafür gesorgt haben, dass Zinsen immer weiter fallen. Zunächst haben Notenbanken ihre Leitzinsen auf Null bzw. sogar darunter gesenkt. Hinzu kam, dass große Anleihekaufprogramme geschnürt wurden, durch welche Staatsanleihen in substantieller Höhe gekauft wurden und deren Zinsen somit gesenkt wurden. All dies führte dazu, dass Marktzinsen immer weiter fielen. Vor allem in den letzten Jahren hat dieser Trend an Fahrt zugenommen. Zinsen auf deutsche Bundesanleihen rentieren daher schon seit Jahren in einigen Laufzeiten im negativen Bereich. In den letzten Wochen und Tagen haben sie jedoch noch einmal ihr Allzeittief erreicht. Alle deutschen Staatsanleihen rentieren nun unter Null. Selbst die dreißigjährige Bundesanleihe hat nur noch eine Rendite von -0,1%. Das bedeutet, dass Marktteilnehmer dem Bund über 30 Jahre lang Kapital anvertrauen in dem Bewusstsein, nach 30 Jahren einen sicheren nominalen Verlust erlitten zu haben. Zehnjährige deutsche Anleihen rentieren bereits bei

-0,8%. Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, in nächster Zukunft weitere Instrumente einzusetzen, um die Inflation in der Eurozone zu beleben. Es wird erwartet, dass der Einlagezinssatz erneut gesenkt wird und die Notenbank ein weiteres Anleihekaufprogramm ins Leben ruft. Dies hat bereits dazu geführt, dass Zinserwartungen weiter fallen. Es wird dazu führen, dass der Boden bei deutschen Zinsen noch nicht erreicht ist. So ist es durchaus denkbar, dass die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf deutlich unter -1% fällt. Hierbei ist es überhaupt nicht absehbar, wann dieser Fall beendet ist, ob etwa bei -1,5%, bei -2% oder bei -2,5%. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle, dass Zinsen in ungeahntem Maße negativ wurden.

Auswirkungen auf Kreditzinsen

Kreditzinsen hängen letztlich von Anleihezinsen ab. Zumindest eine grobe Orientierung findet täglich statt. Das bedeutet, dass fallende Marktzinsen bei Staatsanleihen dazu führen, dass Kreditzinsen ebenfalls günstiger werden. Auch der negative Einlagezins spielt hierbei eine große Rolle. So kostet es Finanzinstitute Geld, wenn sie Einlagen der Sparer nicht weiterverleihen, sondern bei der Europäischen Zentralbank parken. Dieser sogenannte Strafzins beträgt momentan -0,4%. Es wird erwartet, dass dieser Zins auf -0,6% gesenkt wird. Es macht daher für Banken großen Sinn, das von den Bürgern eingelegte Kapital zu verleihen. Einfach gerechnet ist hierbei die Marge der Bank, also der Gewinn, den die Bank bei einem Kredit verdient, die Differenz zwischen Einlagezinssatz und tatsächlichem Kreditzins. Beträgt beispielsweise der Einlagezins -0,4% und der Kreditzins 1%, so beträgt die Marge der Bank 1,4%, nämlich die Summe aus einem Prozent addiert mit dem vermiedenen Verlust des negativen Einlagezinses von 0,4%. Denkt man dieses Spiel nun weiter und nimmt an, dass der Einlagezins bei -1% liegt, und verleiht die Bank das Geld an einen Dritten weiter zu -0,1%, so wäre die Marge der Bank immer noch 0,9%, was in heutigen Zeiten nicht unbedingt schlecht ist.

Die vorliegende Rechnung ist zunächst sehr pauschal und übersieht, dass die Vermeidung eines Verlusts bilanztechnisch noch keinen Gewinn darstellt. Die Zeiten für Kreditinstitute werden jedoch immer dramatischer und nicht die Realisierung von Gewinnen, sondern die Vermeidung von Verlusten steht an erster Stelle. Das Szenario von negativen Kreditzinsen erscheint daher in keinster Weise ausgeschlossen und letztlich nur eine Frage der Zeit.

Was sollten Kreditnehmer tun?

Für Kreditnehmer könnten die Zeiten kaum besser sein. Hierbei ist die Frage, ob Kreditzinsen noch weiter fallen oder nicht, letztlich sekundär. Jedenfalls liegen die Zinsen für zehnjährige Baudarlehen bereits jetzt bei deutlich unter 1%, also auf einem Niveau, welches es vielen Menschen ermöglicht, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Natürlich müssen einige Dinge beachtet werden, und ein Kredit hat letztlich auch viele Risiken. Bei einer vernünftigen Kalkulation gehen wir jedoch davon aus, dass es vielen Menschen möglich sein wird, einen Kredit aufzunehmen, bei dem die finanziellen Risiken langfristig nicht im Vordergrund stehen.

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